Suzuki GS-Zündmodul im Eigenbau

Entstanden ist dieses Zündmodul aus der Not heraus. Ein neues war zu teuer ( ca .400 Eur), gebrauchte nicht zu bekommen. So hat das defekte Modul nach der zerlegung mit Hammer und Meissel zumindest ideen für ein eigenes geliefert.
Als Ersatz ist mein Modul für die Box mit der Bezeichnung BB1201 (B81201) zu gebrauchen.
Meine Box (und das Orginal) verstellen den Zündzeitpunkt nicht selbst nach "früh", dies muss ein Mechanischer Versteller bei den Gebern an der Kurbelwelle machen.
Zum Nachbau sollte man allerdings schon Elektronikkenntnisse haben, ohne diese ist der Nachbau eigentlich nicht zu schaffen.

bb1201-orgHier ist die Orginal Box vor dem Öffnen:
An den Seiten sieht man schon warum die Zündbox gestorben ist. Naturgemäss werden teile am Motorrad nass, hinten hat irgendwann die Vergussmasse risse bekommen und wurde dadurch undicht. eingedrungenes Wassser hat die Elektronik dann innen zerstört.
Da das Modul vergossen ist
lohnt nach dem Zerlegen eine Reparatur nicht mehr, die Teile werden dabei sehr stark beschädigt. Dann kann man auch gleich ein komplett neues Zündmodul bauen









Ignition_sheme

Hier ist der entstandene Schaltplan, am Ende dieser Seite gibt es alles nochmal in brauchbarer Auflösung zum Runterladen.
Zur Funktion: Die Schaltung arbeitet als sogenanntes Flip-Flop, d.h. ein Ausgang ist immer aktiv.
Bei einem Negativen Impuls an einem Eingäng wird der dazugehörende Ausgangstransistor aktiv und bleibt es auch bis an dem anderen Eingang ein negativer Impuls kommt.
Deswegen sollte man generell bei längeren Stillstand der Maschine (z.b. an der Ampel) die Zündung ausmachen denn sonst fliesst dauerhaft Strom durch eine Zündspule. Dadurch währe es möglich das diese durchbrennt. Das gleicht gilt aber auch für die klassische Kontaktzündung.
new1

So sieht die Neue Leiterplatte fertig bestückt aus. Die Leitungstransistoren werden auf der Rückseite Angelötet und sind deshalb nicht zu sehen. Für die Spannungsversorgung ( Vcc+ Gnd) und die Anschlüsse der Zündspulen sollten die Leitungen einen Querschnitt von 1,5mm² haben, für den rest reichen auch dünnere Leitungen mit 0,5mm²









ign_back
Hier ist die Bestückungsseite ohne montierte Transistoren zu sehen. Wie zu sehen kann es nicht schaden die Masseleitung auf der Unterseite mit einem aufgelötetem Kupferdraht vom Kabelanschluss bis zu den Endtransistoren zu verstärken.

Dann muss das alles noch in ein passendes Gehäuse. Sowas baue ich freihand, deswegen gibts da keinen Plan dazu. Von den Abmaßen habe ich mich an der Halterung der alten Box und der Grösse der Leiterplatte orientiert. Gebaut ist es aus 0,5mm Alublech, die Bodenseite für die Transistoren sollte aber dicker ( >1mm sein). Dies lässt sich alles noch mit einem Holzklotz biegen.







Case TopCase top backCase Bottom
bottom with pcb
Dann wird die Leiterplatte aufgelötet. Dann alles ordentlich testen. Sind die Tests erfolgreich muss die Leiterplatte in dem Gehäuse vergossen werden. Ich bin zwar kein Freund vom vergiessen, das Umfeld am Motorrad mit Vibrationen und Feuchtigkeit lässt aber keine andere wahl.








!!!WICHTIG!!!
Diese Anleitung kann frei heruntergeladen und benutzt werden. Die Schaltung und Anleitung sind nach bestem Wissen und Gewisen erstellt und getestet, die Verwendung erfolgt allerdings auf eigene Gefahr. Eine kommerzielle Verwendung (z.B. Verkauf der Schaltung oder daraus erstellter Geräte) ist NICHT gestattet.

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An Englisch Version version of this manual will come soon.

Plan als PDF
Platinen Layout als PDF
Schaltplan, Layout und Bestückungsplan für Eagle Layout Editor
Teile Liste

Noch was zum Schluss:
Es kam die Frage auf wie testet Tobias die Module.......

zuendholz Es ist ein 24V Motor der einen Geber
von einer GS500E antreibt. Die Pickup Spulen stammen auch von der GS500E. Der Einfachheit halber ist es aus Holz gebaut, muss ja nicht irgendwo rumfahren.

Inzwischen habe ich zwar auch einen selbstgebauten elektronischen Tester, der funktioniert aber nur an der BB1201 oder meinen Modul. An der GS500E Box mag er nicht so zuverlässig wie ich mir das vorstelle.
Leider entsteht bei mir sowas meist Freihand, ohne Schaltplan. Bei Bedarf könnt ihr bei mir anfragen, dann zeichne ich den Plan mal bei gelegenheit raus.

Was zumindest als grober Test brauchbar ist:
Zündspulen durch Glühbirnen vom Blinker tauschen.
Damit sieht man eher ob sich was ändert als nur mit dem kleinen Funken. Wenn dann die Zündung an ist muss eine Birne Leuchten. Dann die Kurbelwelle drehen, jetzt müssen die Birnen abwechselnd leuchten.
Alternativ die Geberspulen abklemmen. Dann den Pluspol einer 9V Blockbatterie an Masse anschliessen und dem Minuspol der Batterie abwechselnd an die beiden Gebereingänge halten. Auch dann sollten die Birnen jeweils umschalten...zumindest bei meiner und der BB1201 Box ist das so.
Zum Gebertest reicht eine 3mm LED. Diese an den Pickup-Ausgang und Masse des Pickups anschliessen. Beim schnellen drehen der Kurbelwelle sollte die LED immer aufblitzen wenn der Geber an der Spule vorbeiläuft.